Teil der
Hurtigruten Group

Interview mit Dr. John Mason

Interview mit dem Experten für Nordlichter, Dr. John Mason Dr. Mason arbeitet seit 2007 mit Hurtigruten Expeditions zusammen und ist nun die elfte Wintersaison in Folge auf unserer Astronomie-Schiffsreise mit dabei. Einige Teamteilnehmer von Hurtigruten Expeditions hatten die Gelegenheit, Dr. Mason einen Nachmittag lang zum Phänomen der Nordlichter zu befragen.

Lesedauer 6 Minuten


Der Physiker Dr. John Mason MBE hat viel Lebenszeit damit verbracht, den Nordlichtern hinterherzujagen. Er ist seit 1976 Fellow of the Royal Astronomical Society und ehemaliger Präsident der British Astronomical Society. Er hält in ganz Großbritannien Vorträge und ist Hauptvortragender, ehrenamtlicher Schatzmeister und Treuhänder am South Downs Planetarium and Science Centre. Als guter Freund des verstorbenen Sir Patrick Moore nahm sich Dr. Mason stets die Zeit und trat bereits mindestens 15-mal als Gast in der Fernsehsendung The Sky at Night auf.

Eigentlich hatten wir nur geplant, eine Stunde mit Dr. Mason zu verbringen. Doch schon kurz nach Beginn unseres Gesprächs hatte er uns in seinen Bann gezogen. Seine Leidenschaft für die Nordlichter und ihre wissenschaftlichen Ursachen ist ansteckend.

Schon bei seinen ersten Worten greift seine tiefe Begeisterung auf uns über. Dreieinhalb Stunden lang erklärte er uns jedes Detail der Nordlichter anhand von Diagrammen und mit einer Diashow einiger seiner atemberaubenden Aurora-Fotografien als Sahnehäubchen obendrein.

Frage: Wann haben Sie angefangen, sich für die Nordlichter zu interessieren?

Dr. Mason erinnert sich noch genau an den Moment, als er zum ersten Mal ein Nordlicht sah – so etwas vergisst man nicht so einfach. 1972 erblickte er von seinem Haus in Sussex aus erstmals eine Aurora-Erscheinung. „Ich habe mich seit meinem siebten Lebensjahr für Astronomie interessiert, aber hatte bis dahin noch nie die Nordlichter gesehen. Am 5. August 1972 konnte man über ganz England eine riesige Aurora-Erscheinung sehen. Ich lebte in einer sehr dunklen, ländlichen Gegend und ging fast jede Nacht aus dem Haus, um den Himmel zu beobachten. In jener Nacht sah ich diesen Bogen am Himmel. Ich wusste nicht, was es war, aber ich beobachtete es und sah, wie es sich veränderte. Dann begriff ich, dass es Nordlichter sein mussten.“

Dieses Ereignis hinterließ einen bleibenden Eindruck bei Dr. Mason und war der Beginn seiner Liebesbeziehung mit den Lichtern des Himmels. „Das war das erste Mal, dass ich sie erblickte, und seither bin ich von Ihnen fasziniert. Mit rund 30 Jahren begann ich vermehrt in die Arktis zu reisen und brachte regelmäßig Interessierte zu den Nordlichtern.” 

Das war das erste Mal, dass ich sie erblickte, und seither bin ich von Ihnen fasziniert.

Frage: Was ist so besonders an den Nordlichtern?

Immer wieder landen die Nordlichter ganz oben auf die persönlichen „Wunschlisten“. Aber was macht sie so besonders? Wie kommt es, dass sich jemand eine Reise in die Arktis wünscht, anstatt an einen Strand? Dr. Mason erklärt das: „Die Nordlichter sind eines der größten Naturschauspiele. Zu ihren Reizen gehört, dass die Aurora so unberechenbar ist.“

Wenn Sie das Glück haben, die Lichter zu erblicken, sehen Sie eine einmalige Vorstellung. Dr. Mason führt fort: „Das ist vergleichbar mit Schneeflocken: Es gibt Millionen davon, aber keine gleicht der anderen. Alle Auroras weisen Gemeinsamkeiten auf – sie können ähnlich beginnen, sich ähnlich entwickeln, aber keine wird je genauso sein wie eine andere.”

Legenden und die Lichter

Zu allen Zeiten haben die Nordlichter den Menschen Ehrfurcht oder gar Furcht eingeflößt und sie zu den zahlreichen Mythen inspiriert, die sich um sie ranken. „Es gibt etliche Legenden um die Auroras. Die Legenden zeigen, dass die Menschen nicht verstehen konnten, was da passierte. Also taten sie, was für uns Menschen typisch ist: Wir stellen einen Bezug zu unseren Erfahrungen her, indem wir bekannte Formen in den Lichtern erkennen. Alle Geschichten beziehen sich auf die menschliche Wahrnehmung.“

Wir wollten wissen, welche dieser Legenden Dr. Masons Fantasie am meisten beflügelt hat. „Viele Aurora-Strukturen erinnern an Bögen und Strahlenbögen im Himmel. Darauf beruht die Legende, dass die Lichter eine Brücke zwischen Erde und Himmel sind. Man glaubte, dass die Strahlen, die von rechts nach links an dieser Brücke entlanglaufen, die Seelen verstorbener Menschen auf ihrem Weg in den Himmel waren.“

  • Nordische Mythen und Legenden

  • Europäische Mythen und Legenden

Die Nordlichter sind vergleichbar mit Schneeflocken: Es gibt Millionen davon, aber keine gleicht der anderen.

Frage: Warum ist Hurtigruten Expeditions die erste Wahl für Reisen zu den Nordlichtern?

Wir haben Dr. Mason gefragt, weshalb seiner Meinung nach unter all den Möglichkeiten, die Nordlichter aufzusuchen, eine Seereise entlang der norwegischen Küste mit Hurtigruten Expeditions eine der besten ist.

„Zum größten Teil hängt es vom Wetter ab, ob die Nordlichter sichtbar sind. Es gibt keine Garantie auf einen klaren Himmel, aber das Wetter in der Arktis wechselt im Stundenrhythmus. Auf einer Seereise mit Hurtigruten Expeditions fährt das Schiff mit 12 bis 14 Knoten pro Stunde und diese Wetterumschwünge werden beschleunigt. Folglich passiert das Schiff Stellen, an denen der Himmel klar ist, wodurch die Chance auf eine Sichtung der Nordlichter wesentlich steigt.“

„Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Hurtigruten Expeditions entlang der norwegischen Küste nach Norden bis in den Polarkreis und direkt unterhalb des Aurora-Ovals fährt. Damit erhält man je nach Standort eine andere Perspektive auf die Nordlichter. Es bedeutet auch, dass Sie die Nordlichter mit viel höherer Wahrscheinlichkeit zu sehen bekommen, da Sie sich sehr lange in der Aurora-Zone aufhalten.” 

Dr. Mason erwähnt auch das Versprechen von Hurtigruten Expeditions. „Für den Fall, dass Sie die Aurora aus irgendeinem Grund auf Ihrer Seereise nicht sehen, gibt Hurtigruten Expeditions Ihnen das einmalige Nordlicht-Versprechen . Wenn Sie das Nordlicht auf Ihrer zwölftägigen Seereise nicht zu sehen bekommen, erhalten Sie von Hurtigruten Expeditions kostenlos eine weitere sechs- oder siebentägige klassische Seereise. So etwas bietet kein anderes Unternehmen.“

Frage: Was sollte man über die Astronomie-Seereisen von Hurtigruten Expeditions wissen?

„Viele glauben, wenn man im Winter in die Arktis fährt, erlebt man dort 24 Stunden am Tag Dunkelheit und kann überhaupt nichts unternehmen. Was ich den Leuten sagen möchte ist, dass zwar durchaus der arktische Winter herrscht, es deshalb aber nicht vollkommen dunkel um sie herum ist. Im arktischen Winter steht die Sonne am Horizont und erzeugt ein traumhaftes Dämmerlicht. Die winterliche Schönheit der norwegischen Küste mit Schnee, Eis und dem zauberhaft silbrigen Dämmerlicht auf dem Wasser und in den Bergen zu sehen, ist ein fantastisches Erlebnis.“

Selbst Dr. Mason weist darauf hin, dass eine Expeditions-Seereise mit Hurtigruten Expeditions sehr viel mehr als nur die Nordlichter zu bieten hat.

Der Anblick der Nordlichter ist ein beeindruckendes Erlebnis, bleibt aber auf einer Seereise mit Hurtigruten Expeditions nicht das einzige unvergessliche Abenteuer. Dr. Mason erklärt, dass es viel mehr zu tun gibt, als sich auf die Beobachtung des Himmels zu konzentrieren.

„Es bieten sich viele Gelegenheiten für einen Landgang, um Teile Norwegens zu erkunden, die man normalerweise nicht zu sehen bekommt. Vom Schiff aus können Sie fantastische Erlebnisse buchen, wie etwa einen Besuch bei den Sami, das Schneehotel oder ein Mitternachtskonzert in Tromsø. Für die, denen der Sinn nach mehr Abenteuer steht, bieten sich Hundeschlitten oder Schneemobile an. Außerdem starten vom Schiff aus Touren im Festrumpfschlauchboot auf der Suche nach seltenen Seeadlern und Gezeitenwellen.“ Ein Landgang bietet Ihnen die Gelegenheit, das wahre Norwegen zu erleben und bei den Exkursionen erhalten Sie – über die Nordlichter hinaus – einen Eindruck vom norwegischen Lebensstil.

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Penguins perched on the ice of Cuverville Island, Antarctica. Credit: Espen Mills / HX Hurtigruten Expeditions

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