Beobachtungen im Þingvellir-Nationalpark
Der Þingvellir-Nationalpark befindet sich gerade einmal knapp 45 Kilometer nordöstlich von Reykjavik an Islands beliebter Reiseroute „Golden Circle“.
Als eine der größten Touristenattraktionen des Landes ist die Gegend auch das Zentrum wunderschöner Natur von großer geologischer Bedeutung. Þingvellir befindet sich direkt am Mittelatlantischen Rücken, wo die tektonischen Platten Nordamerikas und Europas aufeinandertreffen – und zwei Kontinente quasi miteinander verschmelzen.
Geschichtliches zum Þingvellir-Nationalpark
Dieses Gebiet außergewöhnlicher Naturschönheit wurde 1928 zu Islands erstem Nationalpark ernannt und setzte einen wunderbaren Trend zum Schutz der Natur in Gang, der bis heute anhält.
Þingvellir bedeutet wortwörtlich „Parlamentsebene“ und spielte bei der gesellschaftlichen und politischen Entwicklung des Landes eine entscheidende Rolle. Hier traf Islands Parlament von A.D. 930 bis 1798 zusammen, ein Ort von großer Wichtigkeit für die Einheimischen und alle an Islands Kulturgeschichte Interessierten.
Im Þingvellir-Nationalpark
Die unglaubliche Klarheit der unberührten Gewässer, die eine Sicht bis auf fast 80 Meter Tiefe zulässt, macht Tauchen und Schnorcheln in der Silfra- und der Davíðsgjá-Spalte zu einer der Hauptaktivitäten im Nationalpark. Diese beiden Unterwasserschluchten entstanden durch Bewegungen der tektonischen Platten. Die Möglichkeit, einen Spalt zwischen zwei geologischen Kontinenten zu erkunden, macht einen Tauchgang zu einem packenden Erlebnis für Unterwasserabenteurer.
Die Wassertemperatur beträgt frostige 1,6 bis 6,1 °C und trotz der seichten Einstiegspunkte fallen die Schluchten auf eine Tiefe von bis zu 63 Metern ab. Diese Tiefen erreichen nur Geübte. Die Grenze für Amateurtaucher liegt bei etwa 18 Metern.
Wandern und Reiten im Þingvellir-Nationalpark
Die spektakulären Landschaften, in die die Ebenen eingebettet sind, bieten eine ausgezeichnete Kulisse für eine zügige Wanderung durch das raue Terrain von Islands Naturschönheit. Beliebte Wanderwege schlängeln sich an den aufgegebenen Bauernhäusern von Hrauntún, Skógarkot und Vatnskot vorbei, wo die Wanderer einen Blick auf die Vergangenheit erhaschen und dabei die überwältigenden Aussichten dieser geschichtsträchtigen Region genießen können.
Die Tierwelt im Þingvellir-Nationalpark
Durch die einzigartige Geografie der Gegend bietet der Nationalpark Tieren und Fischen einen wunderbaren Lebensraum. Bachforellen, Saiblinge und der Dreistachlige Stichling leben seit der letzten Eiszeit im See Þingvellir. Birkenwälder dominieren die Landschaften um den See und verwandeln die Gegend in den Herbstmonaten – einer spektakulären Reisezeit – zusammen mit anderen Pflanzensorten wie der Zwergbirke und der Heide in einen Farbteppich aus sattem Braun und Gold.
Man weiß von mehr als 50 Wildvogelarten, die am Seeufer beheimatet sind. Der Eistaucher stammt ursprünglich aus Nordamerika und Island ist der einzige Ort, an dem diese Vögel in Europa zu finden sind.
Einige der in den 1930er-Jahren wegen ihres Pelzes nach Island eingeführten Nerze entflohen umgehend ihren Käfigen und entwickelten sich zu einer florierenden Population am Ufer des Þingvellir-Sees.
Der Þingvellir-Nationalpark mit seinen atemberaubenden geologischen Besonderheiten und den vielfältigen Unternehmungen in freier Natur ist ein echter Genuss für Naturliebhaber. Durch seine Nähe zur Hauptstadt, der er auch seinen Platz im beliebten Golden Circle verdankt, ist der Nationalpark besonders gut erreichbar.