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Die Seevögel Alaskas und des Nordpazifiks

Der Pazifik ist der größte Ozean unseres Planeten und man kann sich leicht vorstellen, welch große Bedeutung er für Seevögel hat.

Die Seevögel Alaskas und des Nordpazifiks

Zu beiden Seiten des Nordpazifiks erhebt sich eine Vielzahl von Vulkaninseln, die Teile des pazifischen „Ring of Fire“ bilden. Sie bieten einen perfekten Lebensraum für Seevögel, die hier sicher vor jeglichen Fressfeinden ungestört brüten können. Egal, ob wir mit unseren wunderschönen Expeditionsschiffen über das offene Meer fahren oder in den Küstengewässern Alaskas unterwegs sind – Sie werden mit Sicherheit Seevögel aller Arten zu sehen bekommen. Auf einige Arten, die besondere Erwähnung verdienen, wollen wir im Folgenden etwas näher eingehen.

Alkenvögel

Alkenvögel kann man im Prinzip als die Pinguine des Nordens betrachten. Tatsächlich wurde der inzwischen ausgestorbene Riesenalk von britischen Seeleuten, die auf den Gewässern des Nordatlantiks unterwegs waren, ursprünglich als „Pinguin“ bezeichnet. Erst später entdeckten Seeleute und Forschungsreisende die auf der Südhalbkugel lebenden Pinguine, die sie fälschlicherweise für Artverwandte der im Nordatlantik befindlichen „Pinguine“ hielten. Etwa zu dieser Zeit wurde dieser Name auch auf die gefiederten Bewohner der Südhalbkugel übertragen. Tatsächlich sehen Riesenalken und Felsenpinguine einander sehr ähnlich, sind aber nicht miteinander artverwandt.

Andere Mitglieder der Alken-Familie sind die Trottellummen oder Lummen, Tordalken, Papageitaucher, Aethia und Marmelalken. Heute existieren 24 bekannte Alkenarten. Insgesamt leben nur sechs Arten von ihnen im Nordatlantik und 20 Arten im Nordpazifik (zwei Arten kommen in beiden Ozeanen vor). Diese unglaubliche Vielfalt im Pazifik ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass sich die Familie der Alkenvögel ursprünglich dort entwickelte und erst später in den Atlantik gelangte – entweder über die Südroute zwischen Panama und Südamerika oder noch später über die in der Arktis befindliche Nordwest-Passage.

Albatrosse

Ja, Sie haben richtig gelesen. Im Nordpazifik gibt es durchaus auch Albatrosse! Dies ist der einzige Ort in der nördlichen Hemisphäre, an dem Albatrosse brüten. Drei Arten leben im Nordpazifik: der Laysanalbatros, der Schwarzfußalbatros und der seltene Kurzschwanzalbatros. Die restlichen etwa 20 Arten brüten und leben ausschließlich in der südlichen Hemisphäre, von der Antarktis bis nach Neuseeland, Südafrika und Südamerika.

Alle drei nordpazifischen Arten brüten auf kleinen Inseln vor Japan und im Pazifik an Orten wie Midway, Laysan und auf den Hawaii-Inseln. Die Vögel verlassen ihre Kolonien im Hochsommer und verteilen sich über den gesamten Nordpazifik, um auf Nahrungssuche zu gehen. Sie legen dabei viele tausend Kilometer zurück, bevor sie im Herbst wieder zu ihren Brutkolonien zurückkehren. Einer der besten Orte, um die nordpazifischen Albatrosse zu beobachten, ist der Golf von Alaska südlich der Aleuten. Halten Sie die Augen offen. Auch unser Expeditionsteam wird an Deck sein, um Ihnen bei der Suche zu helfen.

Interessant zu wissen: Der älteste bekannte Wildvogel der Welt ist ein weiblicher Laysanalbatros, der den Namen „Wisdom“ trägt. Diese Albatrosdame wurde vermutlich 1951 geboren, was bedeutet, dass sie ungefähr 70 Jahre alt ist! Wisdom hat gerade im Februar 2021 wieder ein neues Küken ausgebrütet und ist nach wie vor bei bester Gesundheit! Dank ihres alljährlich wechselnden Federkleides sieht sie noch ebenso gut aus wie an jenem Tag in den 1950ern, als sie ihr erstes Küken ausbrütete.

Ein Teil des Ökosystems

Die Gewässer des Nordpazifiks und um Alaska herum sind aufgrund von Meeresströmungen und aufsteigenden Wassermassen aus der Tiefsee sehr produktiv und bringen Nährstoffe an die Oberfläche, die wiederum zusammen mit dem Sonnenlicht das Wachstum und die Vermehrung von Algen fördern. Diese bilden die absolute Grundlage der Nahrungskette, angefangen bei kleinen Filtertieren, die sich von den Algen ernähren. Diese dienen wiederum kleineren Fischen und Tintenfischen als Nahrungsquelle – die ihrerseits in den Mägen von großen Raubtieren wie zum Beispiel großen Fischen, Robben, Walen und Seevögeln landen. Einige Seevögel überspringen ein Glied in der Nahrungskette und ernähren sich direkt von diesen winzigen Filtertierchen, doch das Prinzip bleibt trotzdem gleich. Ein hoher Nährstoffgehalt im Wasser und viel Sonnenlicht im Frühling und Frühsommer fördern das Wachstum riesiger Algenblüten, die sogar vom Weltraum aus zu erkennen sind!

Die Bedrohung durch den „Blob“

Der „Blob“ ist ein warmer Wasserkörper, der 2013 erstmals im Nordpazifik entdeckt wurde. Die Temperaturen in dieser „marinen Hitzewelle“ lagen 2–3 °C über dem Normalwert, was auf den ersten Blick zwar nicht viel erscheint, aber dennoch erhebliche Konsequenzen für das Leben im Meer hat. Die meisten Meereslebewesen reagieren sehr empfindlich auf Temperaturschwankungen in ihrer Umgebung und ihre Anzahl sinkt drastisch, wenn die Temperaturen zu stark fallen oder steigen.

Die Populationen kleinster Meerestiere wie Ruderfusskrebse gingen so weit zurück, dass viele Alkenvögel, die sich von Ruderfusskrebsen ernähren, nicht mehr genug Nahrung fanden und aufgrund von Futtermangel verendeten. Marine Hitzewellen im Nordpazifik drohen zur „neuen Normalität“ des Klimawandels zu werden, was in Zukunft große Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem haben könnte.

Vogelbeobachter werden sich auf unseren Expeditions-Seereisen nach Alaska wie im siebten Himmel fühlen, da hier nicht nur Alken und Albatrosse die Lüfte bevölkern, sondern auch eine Vielzahl von anderen geflügelten Wundern auf Sie wartet. Vergessen Sie nicht, Ihr Fernglas und das lange Objektiv für Ihre Kamera einzupacken – wir freuen uns schon, Sie bald bei uns an Bord begrüßen zu dürfen!

Penguins perched on the ice of Cuverville Island, Antarctica. Credit: Espen Mills / HX Hurtigruten Expeditions

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