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Die Tierwelt auf den Kanarischen Inseln und Madeira

Die einzigartige Entwicklung der Lebewesen auf den Kanarischen Inseln und Madeira hat ein aufregendes Reiseziel für Expeditions-Seereisen zur Wildtierbeobachtung geschaffen. Von kargen Landschaften und hoch aufragenden zerklüfteten Gipfeln bis hin zu nebelverhangenen Wäldern und Sandstränden gibt es viele ökologische Nischen, die diese Inseln zum idealen Lebensraum für alle Arten von Vögeln, Eidechsen, Fledermäusen und Meereslebewesen machen.

Lesedauer 4 Minuten


Von trocken und felsig bis zu grün und sumpfig

Die Kanarischen Inseln liegen im Atlantischen Ozean, mit einer am nächstgelegenen Punkt gemessenen Entfernung von etwa 60 Seemeilen zum afrikanischen Festland. Mit sieben Hauptinseln und zahlreichen Nebeninseln liegt das Archipel etwas außerhalb der Tropen am Golfstrom, der kühleres Wasser aus dem Norden bringt und einen reichen Nährboden für Meereslebewesen schafft. Da die Inseln durch vulkanische Aktivität entstanden sind, variieren die Höhen der Berge auf den Inseln stark, was eine Reihe von Ökosystemen ermöglicht, die eine Fülle von Biodiversität beherbergen.

Über 250 Seemeilen nördlich der Kanaren liegt die portugiesische Insel Madeira, zusammen mit ihrer viel kleineren und sehr unterschiedlichen Nebeninsel Porto Santo und einer Reihe unbewohnter Inseln. Als Teil eines Archipels ist Madeira der hervorstehende Teil eines riesigen Schildvulkans und zeichnet sich durch seine üppigen Wälder aus, die besonders für ihre immergrünen Lorbeerwälder bekannt sind, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.

Nicht nur Kanarienvögel

Die Kanarischen Inseln beherbergen zahlreiche und vielfältige Vogelarten und ziehen Vogelfreunde aus aller Welt an. Zu den hier vorkommenden endemischen Arten gehören die Lorbeertaube, der Teidefink und die Kragentrappe. Natürlich gibt es hier auch den Kanarengirlitz, der eine gelbgrüne Farbe hat und nach den Inseln benannt ist.

Auch die Vogelwelt auf Madeira ist als üppig zu bezeichnen, da die üppigen Wälder im Norden der Insel einen hervorragenden Lebensraum für zahlreiche Arten bieten. Dazu gehört das endemische Madeiragoldhähnchen, das seine Nester aus Spinnweben und Moos baut und hauptsächlich in Regionen über 600 Metern vorkommt. Etwas tiefer, in Höhlen auf grasbewachsenen Felsvorsprüngen, lebt der vom Aussterben bedrohte Madeira-Sturmvogel, dessen Anzahl sich mittlerweile nach anhaltenden Schutzbemühungen zu erholen beginnt.

Eine Fülle an Meereslebewesen

Die Gewässer rund um die Makaronesischen Inseln – zu denen Madeira und die Kanaren gehören – weisen teilweise aufgrund des Golfstroms eine hohe Artenvielfalt auf. Die kühleren Gewässer fördern eine reichliche Zooplankton- und Phytoplanktonproduktion, die wiederum die Grundlage für eine Nahrungskette bildet, die vielen Arten von Haien, Rochen und Schildkröten zugutekommt. Wale können auch in den Meeren rund um die Inseln beobachtet werden, wobei Kurzflossen-Grindwale am häufigsten auf den Kanaren vorkommen, während Pottwale häufig um Madeira herum zu sehen sind.

Biologische Schatzinseln

Die Vielfalt der ökologischen Nischen hat zu einer Fülle von Lebensformen geführt, von denen viele nur in diesem Lebensraum vorkommen. Überall auf den Inseln sind zahlreiche Eidechsen zu finden, darunter die Gran Canaria-Rieseneidechse, Gallotia stehlini, die in verschiedenen Höhen leben kann, vom Meeresspiegel bis hinauf zu den felsigen Höhen. Hier gedeihen auch mehrere andere Reptilien und Frösche sowie verschiedene Glattechsen und Geckos, die zur beeindruckenden Artenvielfalt der Inseln beitragen.

Der größte endemische Vogel der Kanaren vollführt ein Tänzchen

Auf den kargeren Inseln wie Fuerteventura und Lanzarote kann die Kragentrappe beobachtet werden. Der größte endemische Vogel der Kanaren, der sich von Samen, Insekten und kleinen Eidechsen ernährt, ist für seinen extravaganten Paarungstanz bekannt. Die Männchen breiten dabei ihre weißen Kammfedern auseinander, was ihnen das Aussehen eines Staubwedels verleiht, und zucken wild mit dem Kopf hin und her. Gleichzeitig rasen sie in geraden Linien oder Kreisen umher, um in der Nähe befindliche Weibchen zu beeindrucken.

Walgruppierungen

Kurzflossen-Grindwale gehören zur Familie der Ozean-Delfine, zu denen auch Orcas gehören. Sie leben in Gruppen von bis zu 100 Tieren. Es wurde beobachtet, dass Gruppen auf Teneriffa matriarchalisch sind und von einem „älteren“ Weibchen angeführt werden. Diese matrilinearen Gruppen aus 10 bis 30 Tieren bestehen normalerweise aus einem Muttertier mit Nachkommen sowie verschiedenen anderen Weibchen aus der nahen Verwandtschaft. Die männlichen Tiere sind hingegen Einzelgänger und schließen sich zu Paarungszwecken verschiedenen Gruppen an.

Evolution in Aktion

Auf den Galapagos-Inseln gibt es Darwins berühmte Finken. Aber auch die Kanarischen Inseln verfügen über eine eigene Tierart, mit welcher sich die natürliche Auslese demonstrieren lässt. Auf jeder der Inseln ist die Afrikanische Blaumeise zu finden, und doch haben diese kleinen gelben und blauen Vögel jeweils leicht unterschiedliche Färbungen und einen subtil unterschiedlichen Gesang. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Entwicklung dieser biometrischen Unterschiede durch lokale Umweltfaktoren vorangetrieben wurde – ein Prozess, der als Speziation bezeichnet wird.

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Penguins perched on the ice of Cuverville Island, Antarctica. Credit: Espen Mills / HX Hurtigruten Expeditions

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