Die Tierwelt in Grönland
Der eisfreie Küstenrand Grönlands beherbergt eine Reihe von Säugetieren und Vögeln, die in den Meeren, Fjorden und Schutzgebieten leben, und er bietet Naturliebhabern ein einzigartiges Erlebnis zur Beobachtung vom Wildtieren.
Die Natur in der Arktis
Mit weniger als 60.000 Einwohnern, die auf einer Fläche von über 836.000 Quadratmeilen leben, ist gewährleistet, dass die überwältigende Mehrheit der Landfläche Grönlands wild und ungestört bleibt. Trotz der nördlichen Breitengrade lebt eine Vielzahl von Wildtieren in den tiefen Fjorden, auf abgelegenen Inseln und entlang der friedvollen Küsten. Die gesamte Insel ist ein riesiges und miteinander verbundenes Ökosystem, das die empfindliche Natur stützt.
Da etwa vier Fünftel Grönlands von einer Eisdecke bedeckt sind, findet man die meisten Wildtiere in der eisfreien Peripherie des Landes, die zusammengenommen eine Fläche von etwa der Größe Deutschlands umfasst. Die fischreichen Küstengewässer schaffen ideale Bedingungen für Küstenlebewesen wie Robben und Vögel, die wiederum Beute für Raubtiere wie Eisbären oder Polarfüchse sind.
Warmblüter in einem kalten Klima
Die kurzen Sommer und kalten Winter in Grönland machen das Überleben für warmblütige Tiere zu einer großen Herausforderung. Dennoch haben sich neun Arten einheimischer Säugetiere an diese raue Umgebung angepasst. Alle Tiere besitzen ein dickes, isolierendes Fell. Das Fell von drei Spezies darunter der Eisbär, Polarhase und Polarfuchs ist weiß, was im Schnee der Tarnung dient.
Durchscheinendes Fell
Obwohl Eisbären den Meeressäugern zugeordnet werden, sind sie nicht, wie man vielleicht denken mag, eine eigene Spezies. Tatsächlich sind sie eine Schwesterspezies des Braunbären, die sich weiterentwickelt hat, um nördlich des Polarkreises zu überleben. Diese warmblütigen Tiere speichern Wärme durch eine Kombination aus einer dicken Fettschicht und durchscheinendem Fell. Die einzelnen Haare sind innen hohl, was die Luft einschließt und für Lichtbrechung sorgt. Überraschenderweise ist ihre Haut unter all dem Fell schwarz, was darauf schließen lässt, dass sie Sonnenstrahlen effizienter absorbieren können.
Eines der am häufigsten zu sichtenden Säugetiere ist der Moschusochse, wenn auch normalerweise eher in weiter Entfernung zu menschlichen Siedlungen. Zu den eher seltener zu beobachtenden warmblütigen Tieren zählen arktische Lemminge, Rentiere, Hermeline, arktische Wölfe, Vielfraße und Eisbären, die alle in den abgelegenen Gebieten leben. Domestizierte Grönlandhunde, die in einigen Siedlungen häufig zu sehen sind, sind in der Tat nicht einheimisch, sondern stammen von sibirischen Wölfen ab.
Wärmer als Wolle
Auf den ersten Blick könnte man annehmen, dass der Moschusochse eine Art Bison ist, aber in Wahrheit ist er näher mit Ziegen verwandt. Dies könnte erklären, warum das Fell an seinem Unterbauch so sehr geschätzt wird und weltweit als die wärmste und weichste Form von Wolle gilt. Quiviut, wie diese Wolle von den Grönländern genannt wird, wird traditionell jedes Frühjahr aus dem Fell wilder Moschusochsen gesammelt und zu Garn für Mützen und Schals gesponnen.
Lebewesen im Meer und an den Ufern
Während wir entlang der unberührten Küste Grönlands fahren, werden wir nach den Geschöpfen Ausschau halten, die Meer und Ufer zu ihrer Heimat gemacht haben. In den Küstengewässern wurden 16 Walarten nachgewiesen, darunter Zwerg- und Buckelwale, während Schweinswale und Delfine manchmal in den nahrungsreichen Gewässern rund um die Fjorde gesichtet werden können. Die Diskobucht ist der beste Ort, um Wale zu sehen.
Darüber hinaus gibt es eine vielfältige Vogelwelt mit rund 230 beobachteten Arten, zu denen auch Greifvögel gehören, die entweder das ganze Jahr über in Grönland leben oder saisonal hier ansässig sind. An den Ufern können Sie Skuas, Eissturmvögel und Eismöwen sehen, während Lappland- und Schneeammern gemeinhin an Land brüten.
Inselbewohner
Die Schneeammer ist insofern einzigartig, als sie der Vogel ist, der am weitesten nördlich an Land brütet. Diese kleinen weißen Singvögel kommen jedes Frühjahr in die Arktis zu ihren angestammten Nistplätzen. Gemeinhin befinden sich diese auf felsigen Vorsprüngen in Eisfeldern, die Nunataks genannt werden. Schneeammern bauen ihre Nester in Felsspalten, isolieren sie mit Federn und Fellstücken und sind eine der wenigen Arten, die diese „Inselwelt“ bewohnen, welche die Landschaft prägt.
Ihr Expeditionsteam bringt Sie zu den Orten, an denen es aufgrund früherer Erkenntnisse die besten Möglichkeiten zum Beobachten von Wildtieren gibt. Das Science Center an Bord hält wiederum eine Fülle von Informationen über die lokale Natur bereit, auf die Sie zurückgreifen können und die Ihnen dabei helfen, das Beste aus Ihrer Reise nach Grönland zu machen.