Die Tierwelt Nordamerikas
Der größte Teil der Tierwelt Nordamerikas ist in den großen Nationalparks angesiedelt, wo für deren Schutz gesorgt ist. Bei unserer Expeditionsreise statten wir vier dieser Parks einen Besuch ab. Jeder davon bietet seltenen und legendären Spezies ein Zuhause.
An der Pazifikküste der USA weisen die Redwood National- und State Parks in Kalifornien und der Olympic National Park in der Nähe von Seattle ähnliche Populationen von Wildtieren auf. Der Acadia National Park befindet sich im Osten auf der gegenüberliegenden Seite des Landes in Maine. Noch weiter entfernt befindet sich der Torngat Mountains National Park, und zwar in den oberen Regionen der kanadischen Provinzen Neufundland und Labrador.
Uralte Bäume
Der Redwood National and State Park liegt an der Küste von Nordkalifornien. Wie der Name schon vermuten lässt, sind hier die hoch aufragenden Mammutbäume (Englisch Redwood Trees) die Hauptattraktion. Hier sind einige der höchsten, ältesten und größten Baumarten der Erde zu finden. Diese natürlichen Wolkenkratzer bieten einer Reihe von Wildtieren ein Zuhause, darunter seltenen Arten wie dem nördlichen Fleckenkauz und dem nördlichen Seelöwen.
Auch können zuweilen Roosevelt-Elche beim Durchstreifen des Waldes erblickt werden, und Sie können hier auch Schwarzwedelhirschen, Flussottern und Schwarzbären begegnen. Kleinere Säugetiere wie Fledermäuse, rote Eichhörnchen und fliegende Eichhörnchen sind ebenfalls keine Seltenheit, ebenso wie Rotbeinfrösche, Riesensalamander und rauhäutige Gelbbauchmolche.
Juwel des Evergreen State
Im Bundesstaat Washington an der Ostküste der USA, auch Evergreen State genannt, ist der Olympic National Park westlich von Seattle das Kronjuwel schlechthin. Hier können Sie mit etwas Glück einen Blick auf Columbia-Schwarzwedelhirsche, Schneeschuhhasen, Bergziegen und niedliche Olympische Murmeltiere erhaschen. Der Park ist auch der Lebensraum von 300 Vogelarten wie dem legendären Weißkopfseeadler. Man kann Schwarzbären beobachten, die das Gelände auf der Suche nach süßen Beeren durchstreifen, und im Wasser finden Sie eine reiche Unterwasserwelt mit entzückenden Seeottern, riesigen Seelöwen und prächtigen Grauwalen.
Bären auf Futtersuche
Schwarzbären sind die einzige Bärenart, die außerhalb der arktischen und westlichen Regionen Nordamerikas vorkommt, und die einzigen Bären in Neuschottland und Teilen Kaliforniens. Es ist bekannt, dass die Bären sich gern besiedelten Gebieten nähern, um Nahrungsquellen in Form von Bienenstöcken, landwirtschaftlichen Nutzpflanzen und sogar Hausmüll zu finden. Sie haben eine Schulterhöhe von etwa einem Meter und können bis zu 200 Kilogramm wiegen.
Nationale Schatzkiste am Atlantik
Im Acadia-Nationalpark in Maine finden Sie hoch aufragende Wälder, Wildblumen, zerklüftete Küsten, versteckte Höhlen und fantastische, kilometerlange Wanderwege. Wenn Sie den Park durchstreifen, sehen Sie möglicherweise Schwarzbären, Weißwedelhirsche, verspielte Waschbären, Stinktiere, Otter, Füchse und mit etwas Glück gelegentlich auch Elche.
Dieser Park beheimatet über 300 Vogelarten, von Adlern und Habichten bis hin zu Falken und Waldsänger. Es gibt entlang der Küste von Mount Desert Island auch eine reichhaltige Unterwasserwelt zu bewundern, mit Robben, Delfinen und Walen. Wenn Sie eher ein Reptilienliebhaber sind, haben Sie Glück: Im Kiefernwald gibt es eine Vielzahl von Salamandern, Kröten und Fröschen zu entdecken.
Airbag für geschickte Taucher
Der braune Pelikan ist oft zu beobachten, wenn er sich spektakulär in die Gewässer stürzt, um Fische zu fangen, und das aus einer Höhe von bis zu 20 Metern. Dieses Schauspiel gelingt ihm mehrfach hintereinander, denn aufgrund des reibungsmindernden Eintauchwinkels von 60 oder 90 Grad ist es ihm möglich, sich anschließend völlig unbeeindruckt wieder in die Lüfte zu erheben. Die Fähigkeit zu diesem Manöver verdankt er auch den speziellen Luftsäcken unter seiner Haut, die sich während des Tauchgangs aufblasen, den Aufprall abfedern und die inneren Organe schützen.
„Ort der Geister“
Der Torngat Mountains National Park ist ein kanadischer Nationalpark auf der Labrador-Halbinsel in den Provinzen Neufundland und Labrador. Sein Name kommt vom Inuktitut-Wort „Tongait“, was „Ort der Geister“ bedeutet. In diesem Park hat man sich der Mission verschrieben, die hier lebenden Wildtiere zu schützen und ihnen einen Ort zu geben, an dem sie in Frieden leben können.
Daher ist es nur allzu verständlich, dass sich die Eisbären, die durch die herrliche Landschaft des Parks streifen, hier äußerst wohl fühlen. Mit etwas Glück können Sie dieses mächtige Tier hier in all seiner Pracht in seinem natürlichen Lebensraum beobachten. Auch Karibus sind hier häufig zu sehen, oft in kleinen Gruppen oder Herden.
Von Narben übersät
Buckelwale sind in den Küstengewässern von Neuschottland von April bis Juni oder August bis Oktober zu sehen, wenn sie zwischen den Polarmeeren und den tropischen Meeren hin- und herziehen. Der Grauwal wird oft vor der Küste von Oregon gesehen und zeichnet sich durch grau-weiße Muster auf seiner Haut aus, die in Wirklichkeit Narben sind, die von Parasiten hinterlassen wurden, die von ihrem Wirtstier abfallen, sobald der Wal zu kälteren Nahrungsgründen weiterzieht.