Fasziniernde Inseln

Die Inseln des Bissagos-Archipels von Guinea-Bissau verzaubern mit wunderschönen Stränden, unberührtem Dschungel und freundlichen Menschen, die in unserer sich ständig verändernden Welt das perfekte Gleichgewicht zwischen Moderne und Tradition.

ABEL BROUART

Die Republik Guinea-Bissau ist eine der am seltensten bereisten Regionen der Welt. Selbst erfahrenen Reisenden ist dieser Ort meist gänzlich unbekannt. Nur wenige Menschen können das Land auf der Weltkarte finden. Die Zahl der jährlichen Besucher wird hier nicht in Tausenden sondern in Hunderten gemessen.

Wer jedoch abenteuerlustig genug ist, sich auf den Weg nach Guinea-Bissau zu machen, dem ist eine absolut unvergessliche Reise garantiert. Die größte Touristenattraktion in Guinea-Bissau – auch wenn einem hier die Verwendung der Begriffe „größte“ und „Touristen“ schon etwas merkwürdig erscheint – ist der Bissagos-Archipel vor der Küste des Landes, ein wenig südlich von Senegal. Was es hier zu entdecken gibt, lässt sich einfach nicht mit Worten beschreiben. In dem Moment, wo man an Land geht, ergreift einen ein ganz besonderes Gefühl. Die meisten Inseln des Bissagos-Archipels befinden sich noch in ihrem ursprünglichen Naturzustand – Menschen gibt es hier nicht. Die wenigen bewohnten Inseln bieten jedoch einen faszinierenden Einblick in eine Lebensart, die so ganz anders ist als unsere. Uralte Gebräuche und Traditionen sind erhalten geblieben. Sie können miterleben, wie die Inselbewohner ihrem Alltag nachgehen – und vielleicht bekommen Sie sogar ihre traditionellen Tänze zu sehen. Wenn Sie im November oder Anfang Dezember anreisen, haben Sie außerdem die Chance, möglicherweise die berühmten Salzwasser-Nilpferde anzutreffen, die sich tagsüber im Süßwasser aufhalten und gegen Abend das Brackwasser der Meeresarme aufsuchen.

Das Inselleben

Die Bissagosinseln, auf Portugiesisch (die offizielle Landessprache von Guinea-Bissau) Bijagós, sind in verschiedene Verwaltungsbezirke aufgeteilt, von denen jeder etwas ganz Besonderes zu bieten hat. Reisende aus Europa sind für das Volk der Bissagos, bei denen übrigens traditionsgemäß die Frauen wichtige Stellungen in der Gesellschaft einnehmen, ein extrem seltener Anblick. Die Caravela-Gruppe ist die nördlichste Inselgruppe des Archipels und wurde nach dem großen Atoll benannt, der eine der größten Sehenswürdigkeiten der Bissagosinseln ist. Wie auch das benachbarte Carache verfügt Caravela über riesige Flächen mit Mangrovenwald – nur einer von vielen Gründen, warum die Bissagosinseln 1996 zu einem UNESCO-Biosphärenreservat ernannt wurden.

Der Escaramoussa Strand von Caravela gehört zu den bekannteren Sehenswürdigkeiten der Inseln. Der breite Sandstrand, das ruhige Wasser und der tropische Wald im Hintergrund bilden eine malerische Kulisse.

Unmittelbar im Osten der Caravela-Inselgruppe liegt Bolama*, eine Reihe von Inseln, die nach der größten der Gruppe benannt ist. Der größte Ort hier heißt ebenfalls Bolama und erinnert auf beeindruckende Weise an das architektonische Erbe der portugiesischen Kolonialzeit, auch wenn mittlerweile alles etwas baufällig geworden ist. Bereits vor den Portugiesen hatten andere Europäer versucht, sich die Bissagosinseln zu eigen zu machen. Nach vielen Jahrzehnten von Kolonialisierungsversuchen im 19. Jahrhundert machten die Briten Bolama zur Hauptstadt von Britisch-Guinea, bevor die Inseln schließlich in den Besitz der Portugiesen übergingen und bis zur Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1973 den Namen Portugiesisch-Guinea trugen. Die Republik Guinea-Bissau feiert 2023 also den 50. Jahrestag ihrer Unabhängigkeit.

Heute befindet sich die Stadt Bolama in einem ziemlich baufälligen Zustand. Die meisten der einst prächtigen Gebäude sind verfallen, erinnern aber dennoch auf interessante Weise an die europäische Kultur. Bolamas schlechte Infrastruktur steht im krassen Kontrast zur Lebendigkeit seiner Bewohner, die ihre westliche Kleidung gegen traditionelle Gewänder tauschen, wenn sie zeremonielle Tänzen zum Rhythmus der Trommeln aufführen.

Seltene Salzwasser-Nilpferde

Eine der beeindruckendsten Attraktionen des Bissagos-Archipels ist die Nilpferdkolonie, die sich auf der Insel Orango und in der näheren Umgebung befindet. Die mächtigen Tiere gehören zu den wenigen Salzwasser-Nilpferden der Welt. Sie verbringen allerdings den Großteil des Tages in Süßwasser-Flüssen und begeben sich nur abends, wenn es kühler wird, ins flache Meer. Orango ist auch für seine traditionell matriarchalische Gesellschaftsstruktur bekannt, in der die Frauen einen hohen Status haben. Hier sucht sich die Frau ihren Mann aus, macht ihm einen Antrag und baut das Haus, in dem das Paar nach der Hochzeit gemeinsam leben wird.

Die mächtigen Tiere verbringen den Großteil des Tages in den Süßwasser-Flüssen von Orango und begeben sich nur abends, wenn es etwas kühler wird, ins Meer.

Wie bei den meisten felsigen und entlegenen Inseln der Welt ist es für interessierte Besucher wesentlich einfacher und bequemer, mit dem Schiff zu reisen, als sich mit den vielen Widrigkeiten des Transports und der Unterkunftssuche vor Ort herumzuschlagen. Viele Touristen, die es auf die Bissagosinseln schaffen, spenden Geld an Organisationen, die sich dafür einsetzen, das Leben der Menschen hier zu verbessern und eine wertvolle Einkommensquelle für die lokalen Gemeinden zu schaffen.

Sind Sie neugierig auf eines der am wenigsten erkundeten Gebiete der Welt?

*BITTE BEACHTEN: Die genauen Reiseziele für jeden Tag hängen bei unseren Expeditions-Seereisen von einer Reihe verschiedener Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Wetter und den Seebedingungen vor Ort. Die endgültige Reiseroute für die Bissagosinseln wird zurzeit noch ausgearbeitet und es kann sein, dass Caravela und Bolama durch andere spannende Ort ersetzt werden.

Penguins perched on the ice of Cuverville Island, Antarctica. Credit: Espen Mills / HX Hurtigruten Expeditions

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