Dr. Henry Evans | Koordinator im Bereich Lernerfahrungen für Gäste
Im Pinguinkostüm ging es für ihn auf Skiern zum Südpol. Die norwegische Küste ist für ihn eine wahre Herzensangelegenheit. Henrys Wissensdurst und seine Passion für die Erforschung der Natur werden nur von seiner Liebe für das Reisen übertroffen.
Den Wundern der Natur auf der Spur
Dr. Henry Evans begeisterte sich von Kindesbeinen an für die Natur und verspürte eine große Neugier für die merkwürdige und wundersame biologische Vielfalt – nicht nur jene Großbritanniens, sondern jene der ganzen Welt. Seine erstes prägendes Erlebnis in der Natur hatte er bei einer lokalen Veranstaltung zum Thema Wildtiere, bei der er mit einem Kescher allerlei faszinierende Lebewesen aus einem Teich fischte und beobachtete. Seine akademische Laufbahn begann Henry an der Universität Plymouth (Großbritannien), wo er einen Abschluss in Meeresbiologie erlangte. Anschließend absolvierte er an der Universität Kopenhagen (Dänemark) einen Master im Bereich Klimawandel. Im Sommer 2022 promovierte er schließlich im Fachbereich Nachhaltigkeitsbildung und außerschulische Umgebungen (z. B. Museen, Wissenschaftszentren, Tiergärten und Aquarien).
Doch Henry wollte die Natur nicht nur wissenschaftlich untersuchen, sondern vor allem auch hautnah erleben, wobei ihm seine Reiseleidenschaft äußerst gelegen kam. Kurz nach seinem ersten Universitätsabschluss begab er sich auf seine erste Expeditionsreise in die Antarktis, wo er als Teil eines zweiköpfigen Teams 225 km auf Skiern zum geografischen Südpol zurücklegte. Diese Reise zum Südpol bildete einen wesentlichen Teil der Feierlichkeiten zum hundertsten Jahrestag des Wettlaufs zum Südpol, den sich der britische Entdecker Captain Robert Falcon Scott im Jahr 1911 mit dem norwegischen Entdecker Roald Amundsen geliefert hatte. In Zusammenarbeit mit dem Polarforschungsprogramm British Antarctic Survey sammelte Henry im Rahmen dieser Reise Schneeproben aus tiefergelegenen Schichten für die laufende Erforschung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Antarktis. Doch es ging nicht nur um Wissenschaft und Abenteuer! Inspiriert durch die lokale Tierwelt trug Henry auf dem Weg zum Südpol regelmäßig ein Pinguinkostüm, während er zwei schwer beladene Expeditionsschlitten hinter sich herzog.
Bisher hat ihn seine Abenteuerlust in 60 Länder auf sieben Kontinenten geführt und er freut sich schon darauf, während der Expeditions-Seereisen mit Hurtigruten HX Expeditions noch einige weitere Länder kennenzulernen. Seine ersten Erfahrungen mit Seereisen machte Henry 2014 an Bord von MS Nordkapp auf der klassischen Postschiffroute von Trondheim nach Svolvær in Norwegen. Im Zuge dieser Seereise entdeckte er seine Liebe für die norwegische Küste und insbesondere die Lofoten, die seitdem einen ganz besonderen Platz in seinem Herzen einnehmen – so besonders, dass er einige Jahre später seiner jetzigen Ehefrau einen Heiratsantrag auf diesen idyllischen Inseln machte.
"Die Mitarbeit an Wissenschafts- und Bildungsprogrammen in einigen der beeindruckendsten Gegenden der Welt, die Zusammenarbeit mit Fachleuten, die absolute Experten in ihrem jeweiligen Fach sind, und neugierige Gäste, die ihre Seereise mit Wissbegierde und Entdeckerfreude antreten. Darüber hinaus hat Nachhaltigkeit für Hurtigruten oberste Priorität, was besonders wichtig ist, da unsere Expeditions-Seereisen regelmäßig in einige der empfindlichsten Regionen der Erde führen.“
Was gefällt Ihnen an Ihrer neuen Rolle am besten?
Seit Henry im Jahr 2014 zum ersten Mal MS Nordkapp bestieg, hat sich die Hurtigruten HX Expeditions GmbH von einer lokalen Schifffahrtgesellschaft mit Routen entlang der norwegischen Küste zu einem Anbieter von Expeditions-Seereisen in aller Welt entwickelt – ein Wachstum, das Henry aktiv begleitet hat. Gut ein Jahrzehnt später bot sich Henry dank seines akademischen Hintergrunds und seines Fachwissens die Gelegenheit, Teil des Wissenschafts und Bildungsprogramms von Hurtigruten HX Expeditions zu werden, das unsere künftige Ausrichtung und unser Bestreben widerspiegelt, der weltweit nachhaltigste Anbieter von inspirierenden Expeditionsreisen zu werden.
Seine erste Seereise mit Hurtigruten HX Expeditions unternahm Henry im Sommer 2023 an Bord von MS Maud. In enger Zusammenarbeit mit Dr. Emily Baxter ist er für das Erlebnis unserer Gäste an Bord zuständig, darunter reisezielspezifische Vorträge, kleine Gesprächsrunden und Workshops sowie die Betreuung der Gäste im Science Centre und die Beteiligung an unseren spannenden wissenschaftlichen Forschungsprogrammen. Während der Expeditions-Seereise nach Island war er durch die Arbeit mit dem Expeditionsteam und den Austausch mit Gästen im Rahmen verschiedener wissenschaftlicher Forschungsprogramme aktiv in das Programm eingebunden. Die Leidenschaft und Begeisterung aller Expeditionsteilnehmer für Wissenschaft und Natur haben Henry in seinem Wunsch bestärkt, dieses erstklassige Programm gemeinsam mit uns weiterzuentwickeln und aufrechtzuerhalten. Einzigartige Sichtungen von Wildtieren, darunter ein Finnwal in der Nordsee und sieben Orcas in der Nähe der isländischen Küste, sowie die Identifizierung von 45 Vogelarten mithilfe des wissenschaftlichen Werkzeugs eBird machten den Aufenthalt an Bord für Henry zu einem ganz besonderen Erlebnis.
In seiner Rolle als Koordinator im Bereich Lernerfahrungen für Gäste ist Henry stets auf der Suche nach neuen, spannenden Möglichkeiten, um die Gäste mit den Fachleuten und Materialien an Bord in Kontakt zu bringen. Doch seine Reiselust ist weiterhin ungebrochen und er hofft, bald in die Antarktis zurückkehren zu können – vielleicht kommt dabei ja auch das viel getragene Pinguinkostüm wieder zum Einsatz.