Islands faszinierender Geysir Strokkur
Im Heißwassertal Haukadalur finden sich viele der typischen geothermalen Besonderheiten Islands, nicht zuletzt der atemberaubende Geysir Strokkur. Millionen Besucher strömen jedes Jahr zum Geysir, um eines der spektakulärsten Schauspiele der Natur mit eigenen Augen zu sehen.
Das Phänomen der Geysire ist zwar nicht auf Island beschränkt, hat aber auch im Deutschen seinen Namen dem isländischen Wort „geysa“ zu verdanken, das bezeichnenderweise „herausspritzen“ bedeutet. Island kann mit einigen der aktivsten Geysire der Erde aufwarten und Strokkur ist angesichts seiner malerischen natürlichen Kulisse kaum zu überbieten.
Was ist ein Geysir?
Geysire sind ein seltenes geologisches Merkmal, das nur an wenigen Orten der Welt anzutreffen ist. Das für seine hydrogeologische Aktivität bekannte Island hat hingegen eine Reihe wunderschöner Beispiele für diese natürliche Erscheinung vorzuweisen.
Das magische Schauspiel des Geysirs entsteht, wenn Sickerwasser durch heißes Magma unter der Erdoberfläche erhitzt wird. Der Druck auf das kochende Wasser nimmt so stark zu, bis es durch den verengten Eruptionskanal gepresst wird und als beeindruckende Fontäne ausbricht. Das Wasser unter der Oberfläche des Strokkur erreicht rund 120 °C, bevor es explosionsartig aufsteigt und in den Himmel sprüht.
Geschichtliches zum Geysir Strokkur
Wenn man Islands lange Geschichte vulkanischer Aktivität bedenkt, erstaunt es, dass der erste bekannte Ausbruch des Geysirs Strokkur erst von 1789 datiert. Allerdings sind ältere Aufzeichnungen nicht immer zuverlässig, und es wird davon ausgegangen, dass Strokkur auch in früheren, nicht dokumentierten Zeiten aktiv war. Vermutet wird, dass die unterirdischen Gänge des Geysirs durch ein gewaltiges Erdbeben im Jahr 1780 freigeräumt wurden, das Wasser dadurch ungehindert an die Oberfläche gelangen konnte und Besucher fortan regelmäßiger in den Genuss dieses Naturschauspiels kamen.
Während des 19. Jahrhunderts brach der Geysir Strokkur häufig mit atemberaubender Gewalt und einer Wasserfontäne von bis zu 60 Metern Höhe aus. Wieder war es ein kräftiges Erdbeben, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Wasserkanäle erneut verschloss und den Geysir in einen Schlaf versetzte, bis 1963 der Mensch ins Geschehen eingriff. Auf Empfehlung der wissenschaftlichen Gemeinschaft öffnete die Ortsverwaltung den Geysir manuell. Seitdem bricht er zur Freude und Begeisterung von Einheimischen und Touristen zuverlässig alle fünf bis zehn Minuten aus.
Wie oft bricht Strokkur aus?
Dank der regelmäßigen Ausbrüche des Geysirs gibt es hier keine enttäuschten Besucher. Jede Eruption ist ein sicheres Schauspiel für alle Reisenden, die sich zu diesem beeindruckenden Winkel der Erde aufmachen.
Die imposanten Fontänen schleudern weniger Wasser in die Höhe, als Sie wahrscheinlich denken. Der Geysir spuckt nur rund 2,5 Liter pro Sekunde – ein Bruchteil des Wasservolumens anderer Geysire in Island und anderen Orten der Welt. Nicht die Wassermenge, sondern die Geschwindigkeit sorgt für den eindrucksvollen Wasserstrahl. Tatsächlich wird das Wasser hier mit einer Geschwindigkeit von grob 60 km/h aus der Erde geschleudert.
Nach Jahrzehnten des Daseins als Touristenattraktion ist Strokkur zum bekanntesten Geysir Islands geworden und zeigt keinerlei Ermüdungserscheinungen. Über seine regelmäßigen Ausbrüche können wir uns wohl noch viele Jahre freuen.