Siglufjörður: Ein nicht wirklich verschlafenes Fischerdorf
Island ist bekannt für seine Fischerdörfer und Siglufjörður ist davon eines der besten. Mit einer Bevölkerung von gerade einmal 1.300 hat das Städtchen einen idyllischen Hafen zu bieten, der wie in den meisten ähnlichen Orten vom Fischfang geprägt ist.
In jüngster Zeit ist der Tourismus zu einem immer wichtigeren Wirtschaftsfaktor geworden, und wenn Sie einmal hier waren, verstehen Sie auch, warum. Siglufjörður war früher eine der größten Städte Islands und hat sich einen Namen als Hauptstadt des Heringsfischens gemacht. Mittlerweile ist es vielleicht sogar bekannter als Kulisse der Dark-Iceland-Reihe der Kriminalromane von Ragnar Jónasson.
Ein Besuch im Herringsmuseum von Siglufjörður ist noch besser, als Hering zu essen.
Das Heringsmuseum ist nicht nur eines der größten isländischen Fischereimuseen, sondern auch ein Treffpunkt für die Einwohner. Im Sommer wird hier getanzt und vorgeführt, wie Fisch gepökelt wird. Besucher können hier lernen, dass der Hering sowohl gegessen als auch sein Öl genutzt wird, und ein Bootshaus mit nostalgischen Booten besuchen, das die Vergangenheit des Ortes heraufbeschwört.
Das Folk-Musikzentrum ist ein Muss für Folklorefans.
Das 2006 gegründete Zentrum ist offiziell von Juni bis August und auf Anfrage auch zu anderen Zeiten des Jahres geöffnet. Folk-Musikenthusiast Reverend Bjarni Thorsteinsson hat die Sammlung verschiedener Aufnahmen und Gegenstände in seiner Zeit in der Gemeinde zusammengestellt.
Am Folk-Festival nehmen alle Altersgruppen teil.
Es findet jedes Jahr im Juli mit Vorführungen traditioneller isländischer sowie internationaler Musik statt. Workshops und Kurse werden ebenfalls durchgeführt.
Es gibt 2.000 Vögel in Siglufjörður.
Die Vogelwelt des Ortes ist eine seiner Hauptattraktionen. Etwa 18 Vogelarten und ca. 2.000 Vögel insgesamt sind im Stadtgebiet zu finden. Die meisten Vögel gibt es in Leirurnar, wo viele Küstenseeschwalben und Eiderenten zu Hause sind. Weitere Vogelarten sind der Mittelsäger, der Seeadler, die Lachmöwe und die Sumpfohreule.
Siglufjörður bietet Wanderern viele Möglichkeiten.
Ob schneebedeckte Bergen oder schwarze Sandstrände – die Landschaft der Insel ist ein Fest für die Sinne. Der Hólsskarð- und der Hestsskarð-Pass sind beliebte Wanderwege, die beide zum verlassenen Héðinsfjörður-Fjord führen. Dort erwarten Sie steile Berghänge, die ins Tal führen, sowie der für Forellenfischerei bekannte See Héðins-fjarðarvatn. Erfahrene Wanderer können dann Richtung Nordosten zum verlassenen Fjord weitergehen, wo sie auf das aufgegebene Bauernhaus von Hvanndalir stoßen.
Ein ausgezeichneter Ort zum Skifahren.
Wegen seiner abgeschiedenen Lage ist Siglufjörður weniger bekannt als andere Skiressorts, doch das bedeutet nur mehr schneebedeckte Pisten für Sie. Die Skisaison geht von März bis Juni. Auch Heliskiing ist möglich, wo Sie ein Hubschrauber statt eines Skilifts auf den Berg bringt.
Um Mitternacht können Sie über den nördlichen Polarkreis segeln.
Die Mitternachtssonne scheint hier im Juni und Juli – wo also lässt sich die daraus resultierende, natürliche Schönheit besser erleben als bei einem romantischen mitternächtlichen Segeltörn? Von hohen Bergen und schimmerndem Wasser umgeben, werden Sie sich im Nu entspannen.
Siglufjörður besitzt keinen Flughafen, doch sobald Sie sich etwas eingewöhnt haben, werden Sie länger in diesem beschaulichen Städtchen am Meer mit seinen touristischen Attraktionen verweilen wollen. Die malerischen Wanderwege und Skihänge machen es zudem zu einem echten Meisterwerk der Natur.