Universidad de Los Andes
Susana Caballero-Gaitan und ein Forschungsteam der Universidad de Los Andes sind wir vertiefen unser Wissen zu dem Verhalten, der Populationsstruktur und biologischen Aspekten des Buckelwals auf der Westantarktischen Halbinsel.
Unser Wissen über Buckelwale vertiefen
Die Migration eines Buckelwals dauert länger als die jedes anderen Säugetiers der Welt: Die Tiere legen hierbei bis zu 8.500 Kilometer zwischen den tropischen Paarungsgebieten Mittelamerikas und der Karibik sowie den Nahrungsgebieten in der Antarktis zurück. Zwar lassen sich die Wanderrouten dieser Meeresgiganten mittlerweile besser nachverfolgen, doch ist noch immer sehr wenig über ihr Verhalten und die Populationsstruktur in der Antarktis bekannt. Darüber hinaus hat der Klimawandel Einfluss auf die Meeresumgebung rund um die Westantarktische Halbinsel, namentlich die Ausbreitung und die Menge des Krills, der Hauptnahrung von Walen. Dies kann wiederum die Futtersuchstrategien und Migrationsmuster der Tiere beeinflussen.
Diese Zusammenhänge möchten Susana Caballero-Gaitan und ihr Forschungsteam an der Universidad de Los Andes in Bogotá näher ergründen – bevor es zu spät ist. Als Expertin im Bereich Molekulartechnik widmet Susana ihre wissenschaftliche Karriere der Erforschung der Populationsstrukturen und der evolutionären Prozesse im Bereich der Meeressäuger. Seit Kurzem unterstützt sie das Humpback Whale Sentinel Programm, ein globales Wissenschaftsteam, das die Migration der Buckelwale auf der Südhalbkugel beobachtet. Susanas gesamte Forschung zielt darauf ab, anhand gewonnener Erkenntnisse Bestandserhaltungsinitiativen rund um den Globus zu fördern.
Wissenschaftsteams sammeln sogenannte Umwelt-DNA oder environmental DNA (eDNA) mit einem „Fernbiopsie“-Gewehr, das einen harmlosen, flachen Pfeil in die Haut von Buckelwalen schießt, um eine kleine Hautprobe zu entnehmen, bevor er abfällt und geborgen wird. Durch die Zuordnung solcher Daten zu Sichtungen der Wale in den Tropen- und Polargebieten erhalten wir tiefergreifende Einblicke und Erkenntnisse zum Verhalten der Tiere. Erste Erkenntnisse haben die genetische Vielfalt unter Buckelwalen rund um die Westantarktische Halbinsel zu Tage gefördert. In den kommenden Jahren plant das Team, seine Forschungsaktivitäten weiterzuführen, um Muster in Zusammenhang mit dem Klimawandel, ozeanografischen Bedingungen und der Walmigration zu ermitteln.
HX Hurtigruten Expeditions und die Universidad de Los Andes
Als Mitglied unseres wissenschaftlichen Partnerschafts- und Kooperationsprogramms reiste Professorin Susan Caballero-Gaitan im Januar 2022 im Rahmen ihrer Studie zu Migrationsmustern von Buckelwalen im der kolumbianischen Pazifikregion und der Antarktischen Halbinsel an Bord von MS Fram in die Antarktis.
Mithilfe unserer Gäste und des Expeditionsteams an Bord konnte Susan ein Vielzahl von Daten rund um die Halbinsel erfassen, darunter nicht tödliche Hautbiopsieproben, Umwelt-DNA (eDNA), Aufnahmen von Walgesängen und Fotos zum Zweck der Identifikation.
Die praktische Erfahrung, die sich unseren Gästen auf diesem Wege bot, war einer der Erfolgsfaktoren dieser Kooperation. Im Januar 2023 begleitete uns Susana dann an Bord von MS Fridtjof Nansen, um weitere Daten zu erheben.