Western Washington University
Dr. Alia Khan ist eine ganz reale Schneekönigin. Mit ihren Spezialgebieten Gletscherschnee und -eis vermittelt sie im Zeitalter des Klimawandels Wissen, wie eine übermäßige Gletscherschmelze vermieden werden kann.
Wegweisende Forschung zum Einfluss von Schneealgen
In den letzten 10 Jahren hat Dr. Alia Khan in Berg- und Polarregionen geforscht und ist zu einer der weltweit führenden Wissenschaftlerinnen geworden, die sich den Auswirkungen des Klimawandels auf Gletschereis und Schnee widmet. Ein wichtiger Bereich von Interesse ist die Entwicklung unseres Verständnisses von lichtabsorbierenden Partikeln wie Schneealgen, die die Weißabstrahlung (Albedo) von Schnee und Eis und dessen Fähigkeit, Sonnenlicht zu reflektieren, erheblich beeinflussen können. Im Laufe ihrer wissenschaftlichen Karriere hat sie die ganze Welt bereist, sammelte in den chilenischen Anden Schneeproben, war in den neuseeländischen Alpen und im nationalen Schnee- und Eis-Rechenzentrum an der Universität von Colorado in Boulder tätig. Seit der Veröffentlichung ihres ersten wissenschaftlichen Artikels im Journal of Applied Microbiology im Jahr 2011 hat Dr. Khan über 25 weitere Publikationen zum Thema Umweltchemie in der Kryosphäre, den Gebieten aus gefrorenem Wasser, veröffentlicht.
Im Jahr 2021 trat Dr. Alia Khan einem ausschließlich aus Frauen bestehenden Forschungsteam namens Climate Sentinels bei. Alle sechs Wissenschaftlerinnen haben Zeit am University Center in Spitzbergen verbracht und planten, gemeinsam über 450 Kilometer über diese gefrorene Inselgruppe zu fahren, um den arktischen Schnee und die Gletscher zu untersuchen und auf möglichst saubere Weise Proben zu sammeln. Zwar konnte Dr. Khan aus familiären Gründen nicht an der gesamten Expedition teilnehmen, doch halfen die gesammelten Proben dabei, die Auswirkungen von „Black Carbon“ oder auch „Ruß“ – eine Art Schneealge und durch die unvollständige Verbrennung fossiler Energieträger maßgeblicher Faktor im Klimawandel – zu verstehen. Durch seine dunkle Farbe kann er Sonnenlicht absorbieren und verstärkt das Schmelzen von Schnee und Eis, wodurch sich das Klima erwärmt.
Seit Kurzem ist Dr. Khan als assoziierte Professorin der Fakultät für Umweltwissenschaften an der Western Washington Universität tätig. Sie forscht weiter, um unser Wissen über die Kryosphäre, und insbesondere zu Ruß und Schneealgen, zu erweitern.
HX Hurtigruten Expeditions und die Western Washington Universität
Im Rahmen unseres wissenschaftlichen Partnerschafts- und Kooperationsprogramms reiste Dr. Alia Khan im Februar 2022 als Besatzungsmitglied an Bord von MS Roald Amundsen im Sommer in die Antarktis. In Zusammenarbeit mit dem Expeditionsteam an Bord und dem Team von MS Fram konnte Dr. Khan auf der Brown-Station und auf der Petermann-Insel rund 20 Schneeproben sammeln und diese auf Schneealgen (auf Schnee und Eis lebende Mikroalgen) untersuchen. Die Schneeproben wurden vor dem Rücktransport an die Western Washington Universität eingeschmolzen und gefiltert.
Der Fokus der Studie lag auf den Algenpigmenten innerhalb der Proben. Eine Sekundärstudie analysierte den gelösten organischen Kohlenstoff, der in jeder Probe festgestellt wurde. Während ihrer Zeit auf dem Schiff wurden die Gäste bezüglich des Forschungsprojekts stets auf dem neuesten Stand gehalten. Die ersten Ergebnisse verblieben die restliche Antarktissaison 2022/2023 an Bord. Wir arbeiten auch weiter mit Dr. Khan zusammen und haben unser gemeinsames Programm zur Probennahme auf allen unseren Expeditionsschiffen, die in der Saison 2022/2023 in die Antarktis gereist sind, intensiviert.