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Wie entstehen die Nordlichter?

Seit unser Planet erwachte, haben die Lichter den Himmel erleuchtet. Dinosaurier wanderten genauso unter ihnen, wie wir es heute tun. Sie sind eine Konstante unserer Welt – immer vorhanden, selbst wenn es zu hell ist, um sie wahrzunehmen. Aber wie entstehen die magischen Lichter?

Lesedauer 3 Minuten


Seit Jahrhunderten erzählen sich die Menschen Geschichten über die Nordlichter. Mangels Verständnis wissenschaftlicher Zusammenhänge konnten unsere Urahnen ihre Wissenslücken nur mit abenteuerlichen Geschichten von Göttern und Ungeheuern füllen.

Diese Geschichten ließen die Menschen die Lichter im Himmel respektieren, fürchten oder anbeten. Doch je mehr wir begannen, das Sonnensystem und unseren Platz darin zu verstehen, umso mehr lösten sich diese Geschichten in Mythen und Legenden auf. Heute wissen wir, warum die Nordlichter (und die Südlichter) entstehen, aber das heißt nicht, dass es nicht noch viel zu lernen gibt.

Steht man unter dem himmlischen Leuchten der Nordlichter, kann man nur schwer an sich halten. Die unglaubliche Dimension des Universums überwältigt einen, und man fühlt sich (in positiver Hinsicht) klein und vom Wunder erfüllt.

Was erleuchtet den Himmel?

Die Lichtershow, die wir vom Boden aus sehen, wird durch elektrisch aufgeladene Partikel erzeugt, die bei sehr hoher Geschwindigkeit vom All in die oberste Erdatmosphäre eintauchen.

Diese Teilchen stammen von unserem Stern – der Sonne. Ständig erzeugt die Sonne einen Strom elektrischer Partikel, die sogenannten Sonnenwinde, und diese verlassen die Sonne mit einer Geschwindigkeit von 300 bis 500 Kilometern pro Sekunde in alle Richtungen.

Während die Erde um die Sonne kreist, fängt sie einen kleinen Teil der Partikel der Sonnenwinde auf.  Ungefähr 98 % der Teilchen werden vom Magnetfeld der Erde abgestoßen und fliegen weiter in die Unendlichkeit des Universums. Ein kleiner Anteil der Teilchen hingegen dringt durch das Magnetfeld der Erde und wandert wie durch einen Trichter hinunter zum magnetischen Nordpol und Südpol.

Sobald die geladenen Teilchen auf die Atome und Moleküle hoch oben in der Atmosphäre treffen, werden sie angeregt. Hierdurch entstehen zwei leuchtende Ringe von Aurora-Emissionen am magnetischen Nord- und Südpol, bekannt als Aurora-Ovale.

Während sich die Teilchen langsam wieder in den Urzustand zurückverwandeln, geben sie markante Lichtfarben ab. Dies ist das Licht, das wir sehen, wenn wir hinaufschauen zu den Nordlichtern.

Wieso können wir verschiedene Farben sehen?

Die Atmosphäre der Erde besteht aus verschiedenen Atomen, wie Sauerstoff und Stickstoff. Und es sind diese Atome, welche die Farben der Nordlichter erzeugen. Diese Atome werden in verschiedenen Ebenen unserer Atmosphäre aktiviert.

Die üblichste Farbe der Nordlichter ist grün. Wenn die Sonnenwinde gleichzeitig auf Millionen von Sauerstoff-Atomen in der Erdatmosphäre treffen, werden die Sauerstoff-Atome für eine Weile erregt und kehren dann in ihren ursprünglichen Zustand zurück. Dabei geben sie jenen grünen Farbton ab, den wir vom Boden aus sehen können.

Das rote Licht, das wir auch manchmal sehen können, wird ebenfalls von Sauerstoff-Atomen erzeugt. Diese Teilchen befinden sich auf höheren Ebenen der Atmosphäre und sind damit einem Rotlicht-Ausstoß mit niedrigerer Energie ausgesetzt. Die rote Farbe ist stets präsent, aber unsere Augen reagieren auf rotes Licht fünfmal weniger empfindlich als auf grünes, weshalb wir es nicht immer sehen können.

Ein Großteil der Erdatmosphäre besteht aus Stickstoff. Die Partikel der Sonnenwinde müssen die Stickstoff-Atome wesentlich härter treffen, um diese zu erregen. Sobald die Stickstoff-Atome zerfallen, geben sie ein lilafarbenes Licht ab. Das ist eine äußerst seltene Farberscheinung, die man normalerweise nur bei einem besonders aktiven Schauspiel beobachten kann.

Die besten Chancen, die Lichter zu sehen, hat man, wenn man sich direkt unter ihnen oder in der Nähe der Aurora-Ovale aufhält. Während wir zum Polarkreis fahren, verbessern sich Ihre Chancen, die Nordlichter zu genießen, ständig. Aber es gibt auch einiges zu beachten, wenn man sich auf die Jagd nach den Lichtern macht. Lesen Sie unsere Nordlichter FAQ und erfahren Sie, wie Sie Ihre Chancen verbessern können, diese atemberaubende Lichtershow am Himmel zu sehen.

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Penguins perched on the ice of Cuverville Island, Antarctica. Credit: Espen Mills / HX Hurtigruten Expeditions

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