Gehen Sie auf Datenjagd
Man sagt, dass viele Hände die Arbeit erleichtern. Das gilt besonders für die Forschung. Nehmen Sie an einem wissenschaftlichen Projekt an Bord teil und helfen Sie uns, die Welt zu retten.
SHANEY HUDSON
Lernen Sie mehr über Wale durch das Happywhale Programm.
Auf der Suche nach Walen
Es gibt viel Leben im Meer – dazu gehören natürlich auch Wale. Happywhale bietet Reisenden in der Antarktis die Möglichkeit, Fotos von Buckelwalschwanzflossen und den Rückenflossen anderer Walarten über eine Datenbank einzureichen. Ein hochmoderner AI-basierter Bildverarbeitungsalgorithmus prüft anschließend, ob es unter den über 330.000 bereits in der Datenbank vorhandenen Bildern Übereinstimmungen mit dem eingereichten Bild gibt.
Das Schöne daran? Wenn der Wal, den Sie gesehen haben, eine Woche, einen Monat oder sogar Jahre später von anderen Reisenden erneut gesehen wird, erhalten Sie per E-Mail eine Benachrichtigung zu seinem neuesten Standort. Bisher wurden mehr als 51.260 Wale identifiziert. Wissenschaftlern können durch die Daten von Hapywhale die Migrationsrouten der Wale verfolgen und dadurch ein besseres Verständnis ihrer Gesundheit, ihrer Migrationsmuster und der Umweltbedingungen, denen sie ausgesetzt sind, erhalten.
Der Einfluss der Wolken
Wollten Sie schon immer Astronaut werden? Auch wenn es vielleicht nicht möglich ist, an einer Space-Shuttle-Mission teilzunehmen, können Sie dennoch an Bord eines der Schiffe von Hurtigruten mit der NASA zusammenarbeiten, wenn Sie sich am Programm GLOBE Cloud Observations beteiligen. Es wird von der NASA gesponsert und beinhaltet die Beobachtung der Wolkendecke sowie die Aufzeichnung bestimmter Daten in zeitlicher Abstimmung mit Satellitenüberflügen. Mehr als 70 Prozent der Erde sind zu jedem Zeitpunkt von Wolken bedeckt. Das hat einen großen Einfluss auf die globalen Temperaturen und das Klima, da die Wolkendecke die Atmosphäre unseres Planeten sowohl kühlt als auch wärmt.
Auch wenn die Satelliten wichtige Daten zur Wolkendecke von oben liefern, ist wenig darüber bekannt, was unter der Wolkendecke geschieht. Hier kommen Sie ins Spiel: Indem Sie bestimmte Daten zu dem gleichen Zeitpunkt aufzeichnen, an dem sich Satelliten über Ihnen befinden, lassen sich die Auswirkungen der Wolkendecke auf die Oberflächen- und Lufttemperaturen in fragilen Polarregionen untersuchen. Dadurch helfen Sie den Wissenschaftlern, ein besseres Gesamtbild darüber zu erhalten, wie die Wolken den globalen Klimawandel beeinflussen.
Vögel sehen und ihren Weg verfolgen
Wissenschaftlich interessierte Reisende mit Adleraugen können an einem der ältesten wissenschaftlichen Programme der Antarktis teilnehmen, dem Antarctic Site Inventory (ASI). Es ist das einzige nichtstaatliche Wissenschaftsprojekt zu Seevögeln und konzentriert sich auf die Überwachung von Veränderungen der Pinguin- und Seevogelpopulationen in der Antarktis. Interessierte Gäste können sich nach einer Einweisung durch Mitglieder des Expeditionsteams an dem Programm beteiligen. Lernen Sie, Vogelarten zu identifizieren und zeichnen Sie deren Lebensbedingungen an verschiedenen Anlandungsplätzen während Ihrer Reise auf.
Dieses schiffsbasierte Datenerfassungsprojekt läuft bereits seit mehr als 25 Jahren. Es hilft Wissenschaftlern, die Verbreitung von Seevögeln zu erkennen. Dank der quantitativen Analyse von Datensätzen können langfristige Veränderungen an mehr als 235 Standorten auf der Antarktischen Halbinsel detailliert nachvollzogen werden. Das Projekt untersucht unter anderem, wie Seevögel verschiedene Lebensräume nutzen und sich an diese anpassen. Weitere Bestandteile der Forschung sind Verhaltensmuster bei der Nahrungssuche, Populationszahlen in den Kolonien und die Artenmigration. Ziel des Projektes ist es, zukünftige Populationsveränderungen bei Seevogelarten vorhersagen zu können.
Phytoplankton ist das Antriebssystem des Ozeans
Phytoplankton bildet das unterste Glied der Nahrungskette in der Antarktis. Für das menschliche Auge unsichtbar, ist es die Hauptnahrungsquelle für Krill. Außerdem absorbiert es Kohlendioxid und ist dadurch für mehr als 50 Prozent des Sauerstoffs auf der Erde verantwortlich. Eines der praktischsten wissenschaftlichen Projekte von Hurtigruten ist Fjord Phyto. Anhand von Daten, die von wissenschaftlich interessierten Reisenden gesammelt werden, versuchen Forscher der Scripps Institution of Oceanography, die Auswirkungen von frischem Schmelzwasser auf das Phytoplankton in den Antarktischen Fjorden zu bestimmen.
Die Gäste entnehmen Meerwasserproben, um Daten von einem der 16 gletschergespeisten Fjorde zu sammeln. Dafür verwenden sie Netze und ein CTD (ein Gerät, mit dem Ozeanographen Leitfähigkeit, Temperatur und Tiefe messen). Der zweite Teil des Projekts findet dann zurück an Bord statt. Dort werden die gefilterten Meerwasserproben im Science Center unter dem Mikroskop untersucht. Dabei können Gäste diese winzigen Organismen aus der Nähe betrachten und ihre Beobachtungen aufzeichnen.